Thursday, September 28, 2006

Pssst!

Ach ja, Abschiede sind doch was feines. Da kann man sich endlich mal satt essen und das auch noch umsonst! Um mal ein bisschen konkreter zu werden: einer meiner Kollegen ist nach Deutschland zurueckgegangen. Aus diesem Grund wurde ein Abschiedsessen veranstaltet zu dem ich auch eingeladen war. Es ging in ein sehr schickes Restaurant wo man es sich dann nach Lust und Laune gut gehen lassen konnte. Da hatte ich gleich mal Gelegenheit meine lieben Kollegen etwas besser kennenzulernen. Ich war ziemlich erstaunt, denn die Thais tauen richtig auf, wenn man ihnen etwas alkoholisches zu trinken gibt. Eigentlich haette ich erwartet, dass sie eher zurueckhaltend sind. Aber hier lernt man ja wie gesagt immer dazu. Ich habe mir sagen lassen, dass noch bis ein Uhr nachts gefeiert wurde. Und das ist fuer Thailand wirklich seeehr lang. Ich habe mich jedoch schon vorher auf den Heimweg gemacht, denn Klimaanlage sei Dank habe ich mir eine Erkaeltung eingefangen. Aber das war mir eine Lehre. Ab jetzt sitze ich nur noch mit Strickjacke und Schal im Buero und hoffe instaendig, dass es meinen Kollegen nicht auffaellt, wenn ich die Klimaanlage heimlich von 19 auf 23 Grad umstelle...

Wednesday, September 27, 2006

Bananen und andere Leckereien

Da ich schon mehrmals zum Essen hier befragt wurde, will ich auch noch kurz was dazu schreiben. Prinzipiell sollte man immer darauf hinweisen, dass man Farang(Fremder) ist. Das ist zwar offensichtlich, aber wenn man es noch mal sagt, dann bekommt man eine größere Portion und es ist auch nicht so scharf. Meistens zumindest. Was die Thais als "nicht scharf"bezeichnen treibt mir nämlich manchmal auch noch die Tränen in die Augen. Aber vielleicht kann man ja seine Geschmacksnerven trainieren? Ich werde es jedenfalls mal probieren. Hier gibt es auch richtig leckere Süßspeisen. Ich bin besonders begeistert von süßen Kartoffeln und frittierten Bananen (siehe Foto)... Mhhh... Verhungern werde ich garantiert nicht.

Markttreiben und weitere Abenteuer

Am Sonntag habe ich dann den größten Markt Thailands erkundet. Angeblich sind dort 5000 Stände und ich glaube das gern. Ich habe mich mehrmals in dem Gewirr verlaufen und war schon ganz verzweifelt, als ich zwischen Hühnern, Fischen und Hundewelpen herumgeirrt bin. Dabei wollte ich doch nur Turnschuhe!!! (Meine hatten ja leider nicht mehr in meinen Koffer gepasst). Irgendwann bin ich dann aber doch fündig geworden und einenRucksack gab es auch gleich noch. Allerdings bin ich mir da ziemlich sicher, dass der Händler mich übers Ohr gehauen hat. Aber ich wollte nicht mehr weitersuchen. So ein Marktreiben ist nämlich ziemlich anstrengend, warm, eng… also nicht so angenehm (wenn auch sehr interessant). Und handeln ist ja auch noch so eine Sache für sich. Eine weitere Premiere gab es auch noch: ich bin das erste mal Bus gefahren. Da ich immer noch kein Fan von Taxis bin, habe ich mich entschlossen auch dieses Verkehrsmittel auszuprobieren. Und es war gar nicht schlecht. Ich hatte zwar Glück, dass ich genau den richtigen Bus erwischt habe, aber man muss halt mal was riskieren, wenn man die Schrift nicht lesen kann.Bei der Eröffnung meines Bankkontos habe ich es auch so gemacht. Einfach nett lächeln und den Leuten vertrauen. Verstanden wird man ja sowieso nicht. Und ich hoffe inständg, dass ich beim unterschreiben der Unterlagen nicht auch noch ne Waschmaschine gekauft habe...

Die Reise der Stars

Dank des Putsches war meine erste Woche ja eine kurze Arbeitswoche. Nichtsdestotrotz habe ich mich sehr auf das Wochenende gefreut, denn ich wollte mit Uwe und Ludwig(arbeitet auch bei Siemens) zum River Kwai und in einen nahegelegenen Nationalpark fahren. Die beiden haben mich daher Samstag um 6:30Uhr abgeholt und dann ging es zum Bahnhof. Wir mussten einen Zug der dritten Klasse nehmen, da auf der Strecke keine anderen Züge verkehren. Aber das war auch mal ein Erlebnis. Es gab harte Holzbänke und keine Klimaanlage. Aber für drei Stunden war das vollkommen in Ordnung und derFahrtwind war wesentlich angenehmer als die viel zu kalten Klimaanlagen in Bussen. Wir haben dann die Gegend angeguckt bis plötzlich eine Schulklasse in den Zug stieg. Von da an herrschte ein ständiges Gewusel um uns herum. Die Kinder hatten nämlich die Aufgabe bekommen Ausländer auf Englisch anzusprechen und ihnen ein paar Fragen zu stellen. Da außer uns nur Thais im Zug saßen, waren wir also von 40 Kindern umzingelt, die alle wollten, dass wir was in ihre Heftchen schreiben. Natürlich haben wir das auch brav getan, aber wir waren dann auch sehr froh, als wir aussteigen konnten. Man hat sich irgendwie wie im Zoo gefühlt und das wird nach einer Weile ziemlich unangenehm.
Dann ging es also zur berühmten Brücke am Kwai. Die Brücke an sich ist nicht sonderlich spektakulär, aber wenn man in der Gegend ist, dann lässt man sich das ja nicht entgehen. Und der Blick auf die Berge im Hintergrund war auch sehr schön. Ihr werdet es nicht glauben, aber wen haben wir wieder getroffen? Natürlich die Schulklasse. Wir wurden auch sofort erkannt und freudig begrüßt. Dann wollten sie auch noch Fotos machen. Was lässt man nicht alles über sich ergehen... Also haben wir einfach nur gegrinst und ganz viele Fotos machen lassen. Am Ende sind wir uns wie irgendwelche Berühmtheiten vorgekommen. Und ich kann mir jetzt sehr gut vorstellen, wie anstrengend das Leben der Stars ist.

Unsere nächste Station war der Erawan Nationalpark mit dem (angeblich) größten Wasserfall Asiens. Wir hatten leider nur zwei Stunden im Park und konnten daher nicht alle Stufen des Wasserfalls sehen, aber das was wir gesehen haben, war toll. Das Wasser war türkisfarben und kristallklar. Man hätte auch wunderbar baden können, aber leider hat es dann auch noch geregnet. Davon haben wir uns aber nicht abhalten lassen. Wir sind weiter Stufe für Stufe den Berg hochgeklettert um möglichst viel zu sehen. Und das wir so spät dort waren, hatte immerhin den Vorteil, dass wir ziemlich allein waren
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Militärputsch in Thailand


Also gleich mal vorne weg: mir geht es gut. Ich habe heute zahlreiche Mails bekommen, weil die Medien ja allerhand über den Militärputsch in Thailand berichten. Es ist aber alles halb so wild. Ich habe mich heute morgen gewundert, dass es auf der Straße so ruhig ist. Als mich dann ein Kollege darüber informiert hat, dass Ausländer heute nicht arbeiten gehen, wusste ich gar nicht mehr, was los ist. Momentan toben über Asien verschiedene Unwetter. Aus diesem Grund gibt es häufig Probleme mit den Telefonleitungen und damit auch kein Internet. Ich war also vollkommen unwissend. Ich habe mir dann erst mal erzählen lassen, was passiert ist. Aber als Zivilist bekommt man eigentlich nichts mit. Viele Geschäfte hatten heuteVormittag noch geschlossen, aber das hat sich schnell geändert. Ich wollte den freien Tag ja nicht ungenutzt lassen. Also bin ich ins Stadtzentrum gefahren und war shoppen. An jeder größeren Kreuzung steht jetzt Militär.Während die Soldaten heute morgen noch ernst geguckt haben, waren sie am Nachmittag schon wesentlich lockerer. Sie haben zusammen gegessen und sich sogar mit Touristen fotografieren lassen. Man muss also keine Angst haben. Normalerweise bin ich ja kein Fan von "Katastrophentourismus", aber um zu beweisen, dass die Medien wirklich etwas übertreiben habe ich mal ein paarFotos gemacht. Ich denke mal, dass ihr jetzt etwas beruhigter seid. Morgen gehe ich auch wieder arbeiten. Also alles beim alten.

Ekkamai Soi 21 Kha

Am Freitag bin ich nach einem angenehmen Flug gut in Thailand angekommen. Ich wurde dann von einem Fahrer von Siemens abgeholt und in meine Wohnung gebracht. Ich bin mit meiner neuen Heimat auf Zeit wirklich zufrieden. 35m² ganz für mich allein, Klimaanlage, Fitnessraum und Pool. Es ist alles schön hell und vor allem dicht, was bei den Regengüssen hier sehr wichtig ist. Am Freitag habe ich dann nicht mehr viel gemacht, sondern bin früh ins Bett gegangen, weil ich ja am Samstag morgen auch wieder raus musste. Warum? Na weil ich gleich mal an einer Baustellenbeichtigung teilnehmen durfte. Ich bin ja hier in Thailand für ein Projekt tätig, in dem es darum geht eine Zuganbindung zum neuen Großflughafen zu bauen. Und da sollte auch den kaufmännischen Mitarbeitern mal gezeigt werden, wie der Baustatus ist. Das war sehr interessant und ich habe gleich mal ein paar Kollegen kennen gelernt. Außerdem durfte ich beim Mittagessen noch ein paar neue kulinarische Besonderheiten kosten. Ich habe das erste mal Entenfußsuppe gegessen. Ich fand es nicht so lecker. War zwar nicht unbedingt schlecht, aber so ganz wohl war mir nicht, als ich gesehen habe, wie im Topf die Füße herumschwommen... Aber man muss halt alles mal kosten. Und glücklicherweise gab es noch etwas anderes. Nach der Besichtigung hat Uwe(arbeitet ebenfalls bei Siemens und ist hier als Informand) mir einen Crashkurs im Taxi fahren gegeben. Das hatte ich auch dringend nötig. 99% der Taxifahrer sprechen nämlich kein Wort Englisch. Dafür wollen sie dann gerne mal von einem gesagt bekommen, wo sie lang fahren sollen. Da Uwe mir netterweise eine Liste mit den wichtigsten Begriffen auf Thai gegeben hat, werde ich mich jetzt wohl etwas besser durchschlagen können(hoffe ich zumindest, denn viele Thais bekommen schon Panik, wenn sie nur von einem Ausländer angesprochen werden). Am Samstag Abend habe ich dann erst mal allein die Gegend erkundet und mich noch mit ein paar Kleinigkeiten eingedeckt. Einen wirklich tollen Supermarkt hatte ich nämlich noch nicht gefunden. Aber da hat Uwe mir heute wieder mal geholfen. Nachdem ich eine Weile an meinem Pool gefaulenzt hatte, habe ich mich mit ihm zum essen getroffen. Anschließend habe ich dann eine Führung durch die drei wichtigsten Supermärkte bekommen. Im letzten haben wir unsere Einkaufswagen dann richtig voll geladen um für eine Weile versorgt zu sein. Natürlich hat der allabendliche Regen bereits angefangen, aber im Taxi hat uns das nicht weiter gestört. Und so geht mein erstes Wochenende in Bangkok zu Ende. Ich bin schon gespannt, wie es morgen bei der Arbeit wird. Uwe hat mich schon vorgewarnt, dass Montags alle Thais gelb tragen. Das ist die Farbe des Königs und ihm zu Ehren ist das so üblich. Na dann hoffe ich mal, dass mir die Augen nicht weh tun vom vielen gelb.

Es ist soweit

Jetzt ist es endlich soweit. Heute Abend fliege ich nach Bangkok, wo ich die nächsten drei Monate verbringen werde. Ich werde euch regelmäßig mit Berichten über meine Erlebnisse versorgen und auch Fotos schicken. Ihr könnt mich jederzeit per Mail erreichen. Vor Ort werde ich mir eine neue SIM-Karte besorgen. Meine neue thailändische Nummer teile euch dann natürlich noch mit. Meine deutscheSIM-Karte werde ich wohl nicht nutzen. Also nicht wundern oder sauer sein, falls ich auf SMS nicht antworten sollte. Ich freue mich auf zahlreiche Mails, damit ich mich auch in der "Stadt derEngel" nicht allein fühle.

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